Essen als Teil der Reise: Wie ayurvedische Gerichte Retreats bereichern
Das Essen auf einem Retreat ist mehr als nur Verpflegung – es ist eine Erfahrung, die mich selbst tief beeindruckt und nachhaltig geprägt hat. Hier möchte ich mit dir teilen, warum.
Ayurvedisch inspiriertes Essen kann nicht nur ein Gefühl von körperlicher Leichtigkeit und Wohlbefinden schaffen, sondern auch eine emotionale Balance. Genau das, was Teilnehmende auf einem Retreat suchen. Unsere Psyche reagiert auf das, was wir essen und ayurvedische Gerichte sprechen Körper, Geist und Seele gleichermaßen an. Ich selbst habe mich nach den Mahlzeiten auf Retreats belebt und gestärkt gefühlt – anstatt schwer oder müde. Diese Energie ist essentiell, um die Reflektionen und Aktivitäten eines Retreats in ihrer ganzen Tiefe erleben zu können.
Auf einem Retreat wird genug Zeit zum gemeinsamen Essen eingeräumt und so möchte auch ich die Teilnehmenden dazu einladen, sich auf den Moment und den Genuss zu konzentrieren, ganz ohne Eile. Ayurvedisches Essen wird so zubereitet, dass es leicht verdaulich ist, was besonders zu der erholsamen Atmosphäre eines Retreats passt. Mit Gewürzen wie z.B. Ingwer, Kurkuma, Kreuzkümmel und Koriander wird die Verdauungskraft (Agni) angeregt, was den Teilnehmenden hilft, sich auf ihre innere Reise zu konzentrieren, ohne durch schwere oder belastende Mahlzeiten abgelenkt zu werden.
„Essen ist mehr als Nahrung – es ist eine Brücke zwischen Körper, Geist und Seele. Wenn es mit Achtsamkeit zubereitet wird, nährt es uns auf allen Ebenen.“
Essen als Ritual
Das ayurvedische Verständnis von Essen fügt sich ganz natürlich in die achtsame und oft spirituelle Atmosphäre eines Retreats ein. Es wird ein Raum geschaffen, der Stille, Gemeinschaft und Achtsamkeit fördert. Das gemeinsame Essen wird so zu einem verbindenden Ritual, bei dem Teilen, Geben, Empfangen und Genießen die Retreat-Erfahrung bereichern. Besonders berührend ist das Erlebnis oftmals für Mütter: In Ruhe und ohne Ablenkung zu essen – für sie oft ein völlig vergessenes Gefühl. Diese Erfahrung hat auch mich selbst demütig gemacht und blieb mir nachhaltig in Erinnerung.
Durch das einander Zureichen der Speisen geht es nicht nur um das Teilen von Nahrung, sondern auch um das Teilen von Erfahrungen und Emotionen. Wenn jeder vom Tisch nimmt, was er braucht, und dies mit den anderen teilt, entsteht ein Gefühl der Gemeinschaft.
Indem wir unser Essen in einem solchen Setting einnehmen, entstehen oft tiefere Gespräche, stille Momente der Dankbarkeit und eine Atmosphäre der Achtsamkeit, die dein Retreat auf eine ganz besondere Weise bereichert.
Eine Brücke zwischen Harmonie und Genuss
Und so wird das Essen für viele Teilnehmenden zu einem zentralen Anker während des Retreats: Die Mahlzeiten geben dem Tag eine beruhigende Struktur und schaffen Momente der Pause und Reflexion. Außerdem inspirieren die Prinzipien des ayurvedischen Essens die Teilnehmer oft, auch nach dem Retreat achtsamer mit ihrer Ernährung umzugehen, was mich unglaublich freut!
Wenn ich an mein erstes Retreat denke, erinnere ich mich auch an den Koch, der uns seine Gerichte persönlich vorgestellt hat. Zu sehen, wer das Essen zubereitet hat, war eine wertvolle Erfahrung, denn es hat eine Brücke geschaffen zwischen den Speisen und dem Mensch, der sie mit Sorgfalt für uns zubereitet hat. Genau diese Verbindung möchte ich nun auch weitergeben.